Fachkompetenz im Leistungsbereich
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Umgang mit Delikten


Ziele und Inhalte der Veranstaltung:
Delikte und ein nach wie vor deliktisches Potential von Patienten stellen charakteristische Unterscheidungsmerkmale der Arbeit im Bereich der forensischen Psychiatrie gegenüber der Arbeit in der Allgemeinpsychiatrie dar. In diesem Zwischenbereich der Verpflichtung gegenüber dem Auftrag, das Leiden der untergebrachten Patienten zu lindern und Sicherheit für die Allgemeinheit zu gewährleisten, stehen die Delikte, die teilweise schwer verdaulich sind. Dies erfordert eine Haltung, die einerseits nicht dazu führt, sich angewidert von den Patienten abzuwenden oder inneren Straf- und Rachebedürfnissen nachzugeben. Beides würde die Rolle als Helfer für den Patienten unterminieren.

Dennoch darf aber das deliktische Potential des jeweiligen Patienten nicht ignoriert werden. Darüber hinweg sehen und die Patienten nur zu Leidenden und uns nur zu Helfenden zu stilisieren wäre nicht nur naiv und in der Folge potentiell gefährlich, sondern würde den Patienten gänzlich aus der Verantwortung für sein Handeln, so auch für seine Taten nehmen und ihn so unfreiwillig in eine infantile Rolle bringen. Dies würde der Hospitalisierung, Passivität und illusionären Erwartungshaltung Vorschub leisten.

Das Seminar geht der Frage nach, wie der einzelne Mitarbeiter mit dem Wissen über die Delikte und den Gefühlen, die daraus gegenüber dem Patienten resultieren können, konstruktiv umgehen kann. Weitere Themen sind der konstruktive Umgang der Patienten mit den unterschiedlichen Delikten sowie Verhaltensweisen wie Prahlen, Bagatellisieren, Lügen, Täuschen, Selbstabwertung, Selbstbestrafungstendenzen. Aber auch der Umgang von Kollegen im Team mit den Delikten, mit Spaltungstendenzen, Abwertungen, „zu nah dran“-„zu weit weg“-Dynamiken, Frustration, sollen im Seminar diskutiert werden. Das Phänomen der „Psychopathie“ wird zudem eigens hervorgehoben und vertieft, weil dies erfahrungsgemäß besondere Schwierigkeiten auf allen Ebenen mit sich bringt, zugleich aber im Maßregelvollzug unumgänglicher Teil des Alltags ist.

Der Umgang mit Delikten wird also unter verschiedentlichen Gesichtspunkten und auf verschiedenen Ebenen durchdekliniert – deren Vertiefung in Form von Schwerpunktsetzungen soll in Abstimmung mit und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Gruppe erfolgen.

Ausdrücklich erwünscht ist die aktive Auseinandersetzung und das Einbringen persönlicher Erfahrungen, Schwierigkeiten und gelungen bewältigter Situationen – das Seminar findet wesentlich in dialogischer, interaktiver Form statt.

Veranstaltung Nr.: 24FL0261

Zielgruppe:

Termine:

Donnerstag, 20.06.2024 bis Freitag, 21.06.2024, 09:00 - 17:30 Uhr

Ort:
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, Konferenzzentrum, Raum 3
Vulkanstraße 58, 56626 Andernach

Teilnehmerzahl:
max. 14

Dozenten:
Dipl.-Psych. Fabian Meyer

Gebühr:
460,00 € zzgl. 7 % MwSt. für unsere externen Kunden.
Für Beschäftigte des Landeskrankenhauses (AöR) wurden die Kosten bereits durch den Arbeitgeber bezahlt.




Rhein-Mosel-Akademie

Vulkanstraße 58 | 56626 Andernach
(02632) 407- 5614
(02632) 407- 5805
info@rma.landeskrankenhaus.de

Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag von 8.00-15.00 Uhr
Freitag von 8.00-14.00 Uhr